Landwirtschaft schafft Landschaft

ein Projekt von Andrea Fröhlich
WANN: Ausstellungseröffnung 14.09.2013 ab 15 Uhr, Vernissage 18 Uhr
WO: akta – Salon Schreinergasse

Heu- und Strohhaufen waren über viele Jahrhunderte das Ergebnis menschlicher Zusammenarbeit. Mit dieser verdichteten Kraft der Natur, mit diesem Futter, galt es über den bevorstehenden Winter zu kommen. Wie Heu und Stroh geschichtet und getürmt wurde, war in ganz Europa von Region zu Region unterschiedlich: Es gab hausartige Ausbildung von Heuhaufen, Heumeiler über kubisch ineinander gesteckte Pfosten, Heukegel, Heureiter und unterschiedliche Männchen-Formen, sogenannte Heumandl.

Gegenwärtig ist im Spätherbst kaum ein Blick in die Landschaft möglich, der nicht die eine oder andere Anhäufungen der in Kunststofffolie gewickelten Silage inkludiert. Fährt man durch von Rinderwirtschaft geprägte Gegenden sind die Silage-Rundballen Teil des Landschaftsbildes. Landwirte sind Landschaftsarchitekten. Durch ihre Arbeitspraxis entsteht Kulturlandschaft. Die Ballen-Anhäufungen und -Zeilen sind zum ubiquitären Phänomen geworden, deren Gestalt kaum geographisch unterschiedliche Spezifika aufweist. Silage-Ballen ist Silage-Ballen, gleich in welcher Gegend, in welchem Tal, in welchem Land man unterwegs ist. Silage-Ballen – das verbindende Element in einem Europa der Regionen? Wie weit müsste man fahren, nach Norden, nach Süden, nach Westen nach Osten, um eine anderer Form der Vorratshaltung zu Gesicht zu bekommen?
Danke an Daniel Blazej für seinen grafischer Support und Johannes Schwarz, Silopinkelhunter bei den Fotosafaris quer durchs Mühlviertel.

Literatur / Link
Eine umfassende Typenlehre von Getreide und Stroh-Haufen bietet Sotrifffer, Kristian: Heu und Stroh. Ein Beitrag zur Kultur- und Kunstgeschichte. Linz, Schlanders 1990. Eine eindrückliche Sammlung an Bildmaterial zum Thema bietet die Seite www.hayinart.com.

Hinterlasse eine Antwort


*