akta – Saison 2011 Prozess und Produkt

Der Fokus unserer Ausstellungs- und Lesereihe im Salon Schreinergasse liegt zur heurigen Saison beim Thema „Prozess und Produkt“.
Geplant sind 4 Ausstellungszyklen, Lesungen und die Weiterführung des „Kunst-Hof“ beim Höfefest 2011.

Warum das Thema „Prozess und Produkt“?

Der Kunstmarkt bestimmt und lenkt immer mehr das Geschehen der Kunst- und Kulturszene. Zunehmend wird auch der Begriff der „Ökonomisierung der Kunst“ öffentlich diskutiert und erläutert. Darum wollen wir in der Ausstellungssaison 2011 sowohl Arbeiten zeigen, die sich einerseits mit dem künstlerischen Prozess an sich, seiner Form, seinem gesellschaftlichen Beitrag und seinem kritischen Potenzial auseinandersetzen, als auch Arbeiten, deren Intention es ist im Alltag verwendet zu werden. – Also Arbeiten, die nicht nur als Ausstellungsobjekte rezipiert werden sollen, sondern tatsächlich auch als Produkte in unserer räumlichen Umgebung eingesetzt werden könnten, und somit zugleich im Ausstellungskontext die unterschiedlichsten Fragen aufwerfen: Wann wird das künstlerische Objekt zum Produkt erklärt? Können künstlerische Werke in ihrer Rolle als Ideenträger auch als Güter verwendet und verstanden werden, und leben die Ergebnisse künstlerischer Arbeit nicht tatsächlich eine Doppelexistenz, – auf der einen Seite als Wirtschaftsgut, als gute Investitionsanlage in der Welt des Kunstmarktes, und auf der anderen Seite als Objekte und Symbole des künstlerischen und denkerischen Prozesses, die das Vermögen besitzen den Betrachter in ihren Bann zu ziehen, um gegebenenfalls ästhetisch sinnliche Ideen- und Phantasmenkonstrukte zu kommunizieren?

Und wenn wir z.B. an die „Pop-art“ der sechziger Jahre oder an den Wiener Aktionismus denken, dann können wir leicht erkennen, dass Kunst auch ein kommentierender „Zeitspiegel“ ist. Sie bezieht die gesellschaftlichen Geschehnisse in ihre „Gestalt“ mit ein und bildet sie transformiert ab. So werden Charakteristika und Eigenschaften der Gesellschaft zu zentralen Punkten künstlerischen Überlegens und bewusst in einen Bezug auf die Alltagssphäre und das Tagesgeschehen gesetzt.

Mit dem Thema „Prozess und Produkt“ möchten wir folglich sowohl Struktur und Funktionalität, als auch den Beitrag der Ausstellungsräumlichkeiten zu Kommunikation und Rezeption der künstlerischen Arbeit diskutieren. Auch wollen wir vor einem Versuch der Quadratur des Kreises – zwischen künstlerischem Prozess, seiner Erscheinungsform, der zeitlich räumlichen Dimension und den Anforderungen unserer schnelllebigen Konsumgesellschaft – nicht zurückscheuen. Schließlich deklarieren sich die vier konzipierten Ausstellungen für den Salon Schreinergasse selbst als Saison-Quadratur-Programm 2011.